Leben in Balance

Kennst du dieses wunderbare Gefühl, wenn Du mit dir und der Welt so richtig zufrieden bist? Wenn Dich nichts aus der Ruhe bringt. Wir fühlen uns innerlich ausgeglichen und sind voller Energie und Tatendrang. Das Leben fühlt sich plötzlich so leicht und unbeschwert an. Alles geht locker von der Hand. Dann bist Du wahrscheinlich in Balance.

Eigentlich spüren wir instinktiv, was wir brauchen, um in Balance zu sein, und dennoch ist dieser Zustand schwer zu erreichen und selten. Wir hören zu wenig auf unsere innere Stimme, wollen es allen recht machen und überfordern uns dabei.

Die Welt um uns herum dreht sich immer schneller. Wir leben in digitalen und sozialen Netzwerken, die sich nicht nur schnell verändern, sondern die permanent von uns verlangen, dass wir auf Anforderungen reagieren. Rund um die Uhr werden verschiedene Erwartungen an uns gestellt: Der Job verlangt Höchstleistung, die Familie muss umsorgt werden, Haushalt, Freunde, unsere pflegebedürftigen Eltern und eigene Lebenswünsche. Alles zieht und zerrt an uns. Immer wieder stellt unser Leben neue Herausforderungen – und dann kommen wir nicht mehr in dieses herrliche Gefühl der Balance. Und nicht nur das, wir verlieren uns – und haben unsere persönlichen Bedürfnisse und Lebenswünsche nicht mehr im Blick.

Doch warum ist das so?

Unser Leben ist ständig in Bewegung und verändert sich. Haben wir in einem Moment das Gefühl, wir haben alles im Griff, kann es im nächsten Moment anders sein. Balance bedeutet nicht, alles so zu belassen, wie es ist, und das Gefühl festzuhalten, sondern flexibel auf wechselnde Lebenssituationen zu reagieren. Die Balance zwischen Anspannung und Entspannung ist wichtig. Ein Gleichgewicht entsteht im ständigen, ausgewogenen Wechsel zwischen Leistungs- und Regenerationsphasen. Nach einer anstrengenden Phase sollte wieder eine Zeit der Ruhe kommen. Und die muss man sich auch bewusst für sich nehmen. Denn Dauerstress macht krank und führt zu physischer und seelischer Erschöpfung.

Wie komme ich wieder in Balance?

Warum es schwerfällt, das Gleichgewicht zu halten, und wir uns stattdessen den Terminkalender immer voller packen, hat häufig damit zu tun, dass wir eine tief verborgende Angst haben, nicht mehr geliebt zu werden. Und keine Anerkennung zu bekommen, wenn wir nicht ständig alles von uns geben. Spätestens dann ist es an der Zeit, sich selbst einmal ehrlich zu fragen, was möchte ich eigentlich persönlich? Was tut mir gut? Und was von all den Aufgaben, die ich jeden Tag bewältige, bin ich wirklich? Oder was mache ich aus einem Pflichtgefühl, um anderen zu gefallen oder nicht zu enttäuschen? Wenn wir uns wirklich die Zeit nehmen, diese Fragen ehrlich für uns zu beantworten, dann ist sie da: unsere innere Stimme – unser Bauchgefühl – unsere Intuition. Und dann sind wir auf dem richtigen Weg der Balance.

Du wirst spüren, wie gut es Dir tut…

Alltags-Tipps:

Sich wieder ein wenig Zeit nehmen, wieder in die Balance zu finden. Mit unseren kleinen Tricks, die man im Alltag einfach mal ausprobieren kann:

12 Tipps für mehr Balance im Leben

1. Raus an die frische Luft und in die Natur. Auch wenn es nach einem anstrengenden Tag schwer fällt: Bewegung tut gut. Schon ein Spaziergang im Grünen macht den Kopf frei und schüttet Glückshormone aus. Eine Runde Joggen löst Verspannungen und lockert die Schultern.

2. Unangenehme Aufgaben schieben wir gerne vor uns her.
Wohnung aufräumen, putzen, Ordnung halten: puhh… Jeden Tag fünf Minuten die Wohnung aufzuräumen, fällt leichter, als am Wochenende vor dem kompletten Chaos zu stehen. Auch putzen kostet weniger Kraft, wenn man mal 10 Minuten am Tag dafür aufbringt. Eine aufgeräumte Wohnung und ein sauberer, leerer Schreibtisch helfen, wieder freier im Kopf zu werden und effektiver und konzentrierter zu arbeiten.

3. Regelmäßig Pausen machen und wieder an eine bewusste, tiefe Atmung denken. Fenster auf und mehrere Atemzüge – das macht wach.

4. Oft schlingen wir unser Essen nur so herunter. Lassen wir uns Zeit beim Essen und spüren und schmecken wir bewusst, was man da so im Mund hat, fühlen wir uns nach dem Essen wohler – und essen auch gleich viel weniger. Ohne Stress und Ablenkung essen. Ein gutes Gespräch nebenbei wirkt entspannender als fernzusehen oder Zeitung zu lesen.

5. Eine Verabredung mit uns selbst ist wichtig – Dinge machen, die uns guttun und Spaß machen, beispielsweise ein gutes Buch lesen, malen, ein Entspannungsbad nehmen oder alte Fotos ansehen.

6. Manchmal nehmen wir uns nicht wichtig genug – auf unsere Bedürfnisse hören. Und auch mal eine Verabredung absagen, echte Freund haben dafür Verständnis.

7. Gegen Hektik hilft es, sich zu erden: dazu Füße im Stehen oder Sitzen schulterbreit aufstellen und den Kontakt zum Boden spüren. Alles, was belastet, an die Erde abgeben. Tief atmen.

8. Das Leben in vier Bereiche einteilen: Arbeit, Körper/Gesundheit, Kontakte, Sinn/Selbstverwirklichung. Wenn man jede Woche Zeit einplant, um sich jedem Bereich zu widmen, kann man das entspannt einhalten. Freunde sind wichtig – sie geben Halt und in Gesprächen kann man viele Probleme relativieren. Anstatt den Cocktailabend aus Zeitnot und Müdigkeit immer wieder zu verschieben, einfach von vornherein ein Treffen von 20 bis 22 Uhr vereinbaren. So kommen wir zeitig nach Hause und hatten trotzdem einen netten Abend.

9. Lernen zu delegieren. Einfach dem Partner zutrauen, das Essen zu kochen. Oder sich von den Kindern im Haushalt helfen lassen. Wer immer alles selber machen möchte, weil er glaubt, die anderen machen das nicht so gut, schwächt sich auf Dauer selber.

10. Wenn man jeden Abend erschöpft ins Bett fällt und morgens kaum aus dem Bett kommt, weil man sich vor der Arbeit grault, sollte man über einen Arbeitswechsel nachdenken. Wenn man mit seinem Chef zufrieden ist, hilft vielleicht auch schon, über eine andere Position zu verhandeln oder weniger Verantwortung, dafür mehr Lebensqualität zu haben.

11. Von Zeit zu Zeit regelmäßig seine gegenwärtige Situation reflektieren und sich wieder ehrlich fragen: Was möchte ich eigentlich persönlich? Was tut mir gut? Und was von all den Aufgaben, die ich jeden Tag bewältigen, bin ich wirklich? Oder was mache ich aus einem Pflichtgefühl, um anderen zu gefallen oder sie nicht zu enttäuschen?

12. Wie wenig loben wir uns selber für das, was wir geschafft haben. Einfach mal auf das schauen, was gut gelaufen ist, und über kleine Erfolge freuen.

Schon gewusst?

Effektiv seine Zeit zu gestalten heißt, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen.
Große Aufgaben in kleinere Teilbereiche aufzuspalten und auch, wenn möglich, Aufgaben an andere abzugeben, also zu delegieren. Beim Blick auf die volle To-do-Liste fällt das nicht immer leicht. Hat man es aber erst einmal mit dieser Methode probiert, lassen sich viele Punkte im Handumdrehen abhaken.

Konkret Zeit sparen und die Zeit für sich nutzen kann man, indem man sich bei der Arbeit voll konzentriert und Unterbrechungen vermeidet. Also ruhig einmal die Tür abschließen und nicht vergessen – einfach mal das Handy ausschalten.